Wolfgang Engels virtuelles Schlüsselanhängermuseum
 

Thema: Luftfahrt

Einst stürzten sich tollkühne Männer wie Otto Lilienthal (1890) mit selbstgebauten Holz-Papier-Gestellen von den Hängen, da ihnen Ballonfahren zu langweilig war. 1903 zeigten die Gebrüder Wright, daß man auch im flachen Land Spaß am Fliegen (Hüpfen?) haben konnte und die Schar ihrer Nachahmer brachte immer tauglicheres Fluggerät ans Tageslicht.
In manchen Museen (z.B. Museum of Flight in Seattle) kann man sehr schön nachempfinden, welch handwerkliche Meisterleistungen dazu oftmals notwendig waren.

Lange Zeit beschränkte sich die Fliegerei auf das notwendigste: Suche nach Routen durch die Anden, Transport von Luftpost, Überquerung des Atlantiks (1927) oder den Abwurf von Bomben.

Erst nach dem 2. Weltkrieg begann die zivile Luftfahrt zu florieren und wurde vom elitären Reiseerlebnis zu dem was man heute als übertrieben billiges Massenverkehrsmittel bezeichnen könnte. Nie zuvor konnte man in so kurzer Zeit so weite Entfernungen zurücklegen. Nie zuvor war Fliegen (fast) billiger als das Fahren mit der Eisenbahn, und nie zuvor hatten sich die Menschen um Dinge wie "Jetlag" Gedanken machen müssen.

Historische Anhänger aus der Luftfahrt sind zwar sehr schwer zu finden, da aber Fliegen in der Anfangszeit entweder als "Selbstmordversuch" oder "Luxus" eingestuft werden war der Wunsch nach einem entsprechenden Souvenier sicherlich groß.

Nr. 1-3b: Historische Anhänger Die Air France wurde 1933 gegründet und Anhänger Nr. 1 - aus den frühen 60er Jahren - zeigt das Logo dieser Fluggesellschaft. Das geflügelte Seepferd ist aufwendig gearbeitet und in Kunstharz gegossen. Welche überlegung hinter dieser Fantasiefigur wirklich stand ist uns nicht bekannt. Wir erklären uns das "See"pferd durch die Tatsache, daß die ersten Transkontinentalflüge nur mit Wasserflugzeugen durchgeführt werden konnten.

American Airlines liess sich in den 70er Jahren etwas Besonderes einfallen: jede Stewardess erhielt einen eigenen Anhänger. Exponat Nr. 2 wurde von Susan Etheredge getragen bevor wir dieses Stück auf einem Flohmarkt fanden. Vielleicht meldet sich Susan einmal bei uns?

Ein weiters Stück der Air France (3a) markiert den Eintritt in das Jet Zeitalter, welches Ende der 50er Jahre in der Zivilluftfahrt begann. Zu den ersten Strahltriebwerk-Flugzeugen zählte die Caravelle und die vierstrahlige Boeing 707, die auf der Rückseite dieses Anhängers (3b) verewigt sind. Maschinen dieser Typen wurden viele Jahre von Airlines in aller Welt geflogen.

Die Star Alliance, ein Zusammenschluß großer Fluggesellschaften verschiedener Kontinente, bestand im Jahr 1998 aus: Lufthansa, SAS, Thai, Varig, United Airlines und Air Canada (vermutlich werden sich im Laufe der Zeit noch weitere Partner in diesen "Bleib-ich-hier-bleibst-du-dort"-Pakt einklinken)

Nr. 4-8: Star Alliance Mit der 4 zeigen wir ihnen das bekannte kanadische "Ahornblatt im Kreis" - dieses rote Symbol ziert alle Seitenleitwerke der Air Canada Flugzeuge.

Die SAS wurde 1946 von den drei skandinavischen Ländern Dänemark, Norwegen und Schweden gegründet. Die Stücke 5a und b zeigen einen Anhänger zum 50 jährigen Jubileum dieser Gesellschaft.

Thai Airways (Nr. 6) hat ein Blütensymbol als Logo gewählt und bedient im Rahmen der Star Alliance vorwiegend den asiatischen und australischen Kontinent.

Seit den 20er Jahren ist der Kranich der Deutschen Lufthansa (Nr. 7) bekannt und schon Jahrzehnte auf allen Kontinenten anzutreffen. Die Jets mit dem Kranich am Leitwerk zählen, dank deutscher Pingeligkeit, zu den sichersten und "gesündesten" in der Branche ... leider geht es dem Bestand der noch frei lebenden Kraniche bei weitem nicht so gut.

United Airlines (5) zieht heute mit dem einem doppelten U (Nr.8) durch die "friendly skies" und gehört ebenfalls zu den Grossen und Alten in diesem Geschäft - die Gründung der Fluggesellschaft erfolgte 1931.

Europäische Fluggesellschaften tummeln sich nicht nur in dem überfüllten Luftraum über dem eigenen, winzigen Kontinent, sondern tragen ihre Farben auch in die restliche Welt.

Nr. 9-13: Europäische Fluggesellschaften Die BA British Airways - hervorgegangen aus der der BEA und der BOAC - zeigt einen Bären der aus einer Haribotüte stammen könnte (Nr. 9) und an dem junge Fluggäste sicherlich besondere Freude hatten.

Normalerweise ist die Insel des 5-Uhr-Tees viel berüchtigter für ihre Königsgeschichten, doch in der europäischen Luftfahrt läuft ihnen die KLM den Rang ab. Man trägt dort nicht nur die "Könige" im Namen, sondern auch die stilisierten Krone (10) des holländischen Königshauses im Logo.

Seit einigen Jahren nimmt der Charter-Flugverkehr am Himmel ständig zu. Einer der großen Carrier ist die deutsche LTU, die uns einen hübschen Anhänger (11) überlassen hat.

Exponat 12 zeigt eine Air France Boeing 747, die im Frachtverkehr eingesetzt wird. Dreht man den Anhänger, öffnet sich die Flugzeugnase zum Beladen nach oben - wie beim Original. Ein besonderer Anhänger von dem es wohl nicht mehr viele Stücke gibt. Auch die kleine Gesellschaft Air Malta (Nr. 13) macht mit einem hübschen Exemplar auf sich aufmerksam.

Asiatische Fluggesellschaften haben, trotz oftmals abenteuerlicher Zustände in und unter den Flugzeugen, vermutlich weniger Schwierigkeiten den Kunden zum "Einsteigen" zu überreden. Bei der schieren Größe des Kontinents und der vielen schlecht oder gänzlich unerschlossenen Reginonen und Inseln, gibt es oft keine Alternative zum Flugzeug.

Nr. 14-18: Asiatische Fluggesellschaften Die russische Aeroflot bedient wohl immer noch das längste innerstaatliche Streckennetz der Welt. Die Aeroflot wurde bereits 1923 gegründet und zum 60. Geburtstag gab es einen sehr schönen Anhänger (Nr. 14), der auch schon selten ist.

Mit dem Namen "China Airlines" - der Anhänger Nr. 15 zeigt eine Boeing 747 neueren Typs - zelebriert die staatliche taiwanesische Fluggesellschaft bewußt einen Seithieb in Richtung Nordwesten. Japan Airlines JAL (16) verbindet die japanische Inselwelt mit sich selbst und dem Rest der Welt.

Die Royal Nepal Airlines (Nr. 17) gehört eher zu den Exoten in unserer Sammlung und ist wohl nur in heimischen Lüften in Zentralasien zu finden; aber Schlüsselanhänger gibt es auch von dieser Gesellschaft.

Für viele zählt Australien irgendwie noch zu Asien, doch auch wenn man es nicht glauben will, einen Landweg dorthin gibt es wirklich nicht und es ist tatsächlich ein amtlich anerkannter Kontinent. Die AA Australian Airlines feierte das 20 jährige Bestehen der Verbindung nach Neuseeland 1972 mit einem besonderen Anhänger (18), der das bekannte neuseeländische Vogeltier Kiwi zeigt.

Mit afrikanischen und südamerkanischen Fluggesellschaften geht es weiter rund um die Welt. Viele sind hierzulande wahrscheinlich genauso bekannt wie der Breitengrad auf dem das dazugehörige Land liegt.

Nr. 19-22: Fluggesellschaften Egypt Airlines wirbt für seine Dienste mit einem hübschen Anhänger. Exponat 19 ist hartvergoldet, hat einen Drahtverschluss und zeigt als Logo einen Raubvogelkopf. Die Darstellung erinnert an die bekannten Hyroglyphen aus der Pharaonen-Ära.

Anhänger 20 wirbt für die Emirate Airlines. Dabei handelt es sich jedoch nicht um die private Luftflotte eines Öl-Scheichs.

Damit den Fluggästen über dem Nordatlantik die Zeit vergeht verteilt die Aleutian Airways ein Puzzle (Nr. 21). Wer an dieser Stelle laut aufschreit bekommt einen Bonuspunkt, denn die Aleuten liegen natürlich nicht in Afrika.

Zu den besonderen Reisezielen - nicht nur für Drogenschmuggler - in Südamerika gehört auch Kolumbien. Hier kann man sich dem moderen Fluggerät (Nr. 22) der staatlichen Fluggesellschaft Avianca anvertrauen.

Amerikanische Fluggesellschaften waren aufgrund der technischen, geografischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten bereits sehr früh am Start. Von staatlich finanzierten Prestigeprojekten kann dort aber nicht die Rede sein und der harte Verdrängungskampf hat einige unserer Anhänger zu historischen Raritäten gemacht.

Nr. 23-27: Amerikanische Fluggesellschaften In Nordamerika trifft man wohl immer noch auf die kanadische Wardair (23), deren Leitwerke nur ein halbes Ahornblatt zieren. In dieser Ecke der Welt müssten sich auch die Flugzeuge der Braniff (24) finden lassen.

Nach einigen finanziellen Turbolenzen befliegt die TWA Trans World Airlines, eine der ältesten amerikanischen Fluggesllschaften, wieder den Himmel (25). Nicht mehr zu sehen sind die Flugzeuge der PAN AM (Nr. 26), die viele Jahrzehnte in der ganzen Welt zu Hause waren.

Beim Stichwort Rarität haben wir auch gleich eine prima Überleitung um wieder nach Europa zu springen. Mit dem lustigen Vogelflugzeug (27) warb die Interflug der ehemaligen DDR um Kunden. Diese Gesellschaft hat die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten nicht überlebt - sodass dieser Anhänger einen Platz in der Schublade "Zeitgeschichte" bekommen mußte.

Zivile Flugzeug-Hersteller sollten in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden. Ihre Zahl ist durch notgedrungene Fusionen mittlerweile merklich zurückgegangen.

Nr. 28-32: Fluggesellschaften Schlüsselanhänger aus dieser Sparte sind meist nur noch sehr selten zu finden. Exponat 28 zeigt fünf Caravelle-Flugzeuge die sternförmig aufgestellt sind und von der französischen Firmengruppe Teleavia, Frigeavia und Giravia - später Sud Aviation (Nr. 30) - hergestellt wurden.

Die Nr. 29 zeigt eine plastische Caravelle, die in den 60er Jahren Fluggeschichte machte. Heute gibt es nur noch zwei Konzerne die große Passagier-Flugzeuge herstellen: die europäische Airbus-Industrie (31) - die Keimzelle war die schon genannte Sud Aviation - und die Firma Boeing (32), die hier mit einem Taschenlämpchen auf sich aufmerksam macht.

Über den Wolken ist die Freiheit bei weitem nicht mehr so grenzenlos wie man es besingen mag. Der Luftraum über den Industrienationen ist bereits heute überfuellt. So gehört auch heute noch - genauso wie in den Tagen der tollkühnen Flieger - Mut zum Fliegen, den Fliegen könnte man heute fast gar nicht mehr, ohne die Hilfe von Computern...


 
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Zuletzt geändert am 7. November 1999 von den "Museum" Webmastern.